- SS-Raketenwaffen
- SS-Raketenwaffen,Bezeichnung verschiedener Typen sowjetischer beziehungsweise russischer Boden-Boden- (englisch surface-to-surface) und seegestützter Flugkörper (Letztere mit dem Zusatz »N« für Navy) mit konventionellen oder nuklearen Gefechtsköpfen und mit fortlaufender Zählung entsprechend ihrer Entwicklung. Besonders bekannt wurden im Zusammenhang mit den Verhandlungen über den vollständigen Abbau von landgestützten nuklearen Mittelstreckenwaffen (INF) die Flugkörper mit kürzerer Reichweite SS-12 »Scaleboard« (Reichweite 900 km, Stationierungsbeginn 1969) und SS-23 »Spider« (500 km, 1979/80) sowie die Flugkörper mit größerer Reichweite SS-4 »Sandal« (2 000 km, 1959), SS-5 »Skean« (4 100 km, 1961) und die hochmobile, treffgenaue (Abweichung rd. 300 m) und mit drei Sprengköpfen ausgestattete SS-20 »Saber« (5 000 km, 1977). Die Stationierung der SS-20 führte 1983 zur Nachrüstung der NATO mit Pershing-Raketen und Cruisemissiles (NATO-Doppelbeschluss). Durch den INF-Vertrag (in Kraft getreten 1988) wurden bis Mai 1991 alle Pershing-Raketen sowie die landgestützten nuklearen SS-R. und Cruisemissiles mit Reichweiten zwischen 500 und 5 500 km vollständig abgebaut.
Universal-Lexikon. 2012.